SALOME
„SALOME”
(„La Decollazione di San Giovanni Battista”)
Oratorium von Antonio Maria Bononcini (1709)
Musik Antonio Maria Bononcini (1709)
Text Giovanni Domenico Filippeschi
Oratorium, 90 Minuten (ohne Pause)
Stadtpfarrkirche St. Stephan, Retz
Vor jeder Vorstellung um 18:45 Uhr
Einführung des Intendanten Christian Baier
im Kulturhaus Schüttkasten (gegenüber Stadtpfarrkirche)
Einführung bei freiem Eintritt
Karten zwischen 35,- und 98,-
BESETZUNG
Musikalische Leitung
Luca De Marchi
Intermediale Inszenierung
Nicole Aebersold
Choreografie
Jasmin Avissar
Bühnenbild
Hartmut Schörghofer
Orchester
Ensemble Continuum Wien
Salome
Anna Piroli
Herodias
Carolina Lippo
Johannes der Täufer
Chiara Brunello
Engel
Cornelia Sonnleithner
Herodes
Fernando Aarón García-Campero Gómez
INHALT
Herodes, König von Judea, feiert Geburtstag. Johannes der Täufer klagt ihn öffentlich der Unzucht mit Herodias, seiner Schwägerin, an. Um sein Ansehen nicht zu gefährden, ist Herodes bereit, sich von ihr zu trennen. Für Herodias bedeutet der Verlust königlichen Schutzes, nach den jüdischen Gesetzen als Ehebrecherin gesteinigt zu werden. Sie setzt alles daran, den Prediger zum Schweigen zu bringen. Ihre Tochter soll ihr dabei helfen…
ZUR INSZENIERUNG
Nicole Aebersold, Schweizer Filmemacherin, die israelische Choreografin Jasmin Avissar und Luca De Marchi, Chefdirigent des Festival Retz und Barockexperte, setzen gemeinsam die musikalische Kostbarkeit bildmächtig und klangstark in Szene. Eine multimediale Phantomjagd durch zwei Jahrtausende männlicher Fantasien.
HINTERGRUND
In der biblischen Legende noch namenlos, erhält das junge Mädchen im fünften nachchristlichen Jahrhundert ihren Namen: Salome. (Im Hebräischen bedeutet er „Friedliche“.) Als triebgesteuerte, männermordende Nymphomanin gebrandmarkt, prägt sie über anderthalb Jahrtausende das Bild der Weiblichkeit im kollektiven Unterbewusstsein. Sie inspiriert mittelalterliche Buchmalerei und barocke Gemälde, bedient den Voyeurismus von Bühne und Film, gibt Striptease-Bars und Erotik-Clubs auf der ganzen Welt ihren Namen.
ÜBER DIE MUSIK
1709 schreibt Antonio Maria Bononcini für den Wiener Kaiserhof sein hochdramatisches Oratorium über das „Blutfest des Herodes“. Knapp 200 Jahre vor Richard Strauss lässt er – in der feudalen Hochzeit patriarchaler Gesellschaftsstrukturen – das Publikum teilhaben am verzweifelten Überlebenskampf von Frauen in sozialer und materieller Abhängigkeit vom Mann.
Karten zwischen 35,- und 98,-