Viel wird in diesen Tagen über die Bedeutung von Kunst und Kultur für unsere Gesellschaft gesprochen. Max Reinhardt bezeichnete Kunst einst als Lebensmittel für Bedürftige. Aber ist sie nicht viel mehr? Ist die Kunst nicht – neben Wissenschaft und der Befähigung zu Mitgefühl – jener Gegenstand, der unser Menschsein im Innersten bestimmt? «Was ist der Mensch, wenn seiner Zeit Gewinn nur Schlaf und Fressen ist?» So spürt denn auch Franzobel in «Die Säuberung» der Verwahrlosung des Menschen in der Quarantäne nach. Julya Rabinowich seziert in «Corona in Queens» schonungslos das Sterben eines Intellektuellen in Einsamkeit und Sinnentleerung. Raoul Schrott memoriert über «Die Kunst an nichts zu glauben».